Grüne Bitcoins

Von | 20. Juni 2021

Die Kritik an der Umweltbilanz von Bitcoin ist bekannt. Man geht davon aus, dass die Coin-Herstellung pro Jahr etwa 144 Terawattstunden Strom verbraucht, was dem Jahresverbrauch von Holland entspricht. Eine Transaktion hat mit 1123,6 Kilowattstunden einen so hohen Verbrauch wie ein US-Haushalt in 38,5 Tagen, der CO2-Fussabdruck (533,7 Kilogramm Kohlendioxid) entspricht 1,18 Millionen Visa-Transaktionen. 

Mit Klimaschutz lässt sich das alles schwer vereinbaren. Doch was für Bitcoin gilt, muss nicht für jede Kryptowährung gelten. Hier sind fünf Beispiele mit besserer Umweltbilanz.

Peercoin

Peercoin basiert auf dem Quellcode des Bitcoins, ist aber deutlich effizienter. Denn beim Peercoin wird keine spezielle Mining-Hardware benötigt; er lässt sich generell auf jedem Computersystem prägen und ist dabei nicht auf eine bestimmte Rechenleistung angewiesen. Grund: Peercoin setzt bei der Verschlüsselung der Blockchain statt auf das «Proof of Work»-System (eine Art kryptographisches Puzzle) wie Bitcoin auf das «Proof of Stake»-Verfahren, eine gewichtete Zufallsauswahl, die weniger Energie verbraucht.

BitGreen

BitGreen gibt es seit 2017 und wurde als Antwort auf die miese Umweltbilanz von Bitcoin ins Leben gerufen. Ziel der Kryptowährung ist, den Energieverbrauch beim Mining und bei der Speicherung deutlich zu reduzieren. Zudem verspricht die Währung, nur Strom aus regenerativen Quellen zu nutzen. Mit BTGR können Produkte und Services bezahlt werden, für umweltschonendes Verhalten erhält man die Coins zudem oft als Incentives. 

Cardano

Cardano, Entwickelt vom Ethereum-Erfinder, will sozusagen das «bessere Ethereum» sein: sicherer und skalierbarer. Während Ethereum und Bitcoin einen hohen Stromverbrauch haben, arbeitet Cardano mit «full-Proof-of-Stake». Im Gegensatz zu etwa PeerCoin gibt es keine Signatur-Komponente. So benötigt Cardano auch weniger Strom.

Ripple

Ripple gibt es seit 2012 und läuft über die gleichnamige Währungsplattform. Im XRP-Netzwerk sind alle Knoten bekannt. Das heisst, es kann nur beitreten, wer beglaubigt wurde. Damit fällt der durch Computeraufwand erzeugte Konsensmechanismus von Bitcoin weg.

SolarCoin

Der SolarCoin ist eine Währung, die von allen Solarstrom-Produzenten als Anreiz in Anspruch genommen werden kann. Konkret: SolarCoins sind ein Bonus, wenn jemand Photovoltaik-Strom erzeugt, für jede MWh erhält man einen SolarCoin. Entsprechend ist die Motivation hinter dem SLR nicht nur eine finanzielle, der nachhaltige Gedanke steht im Zentrum. Daran hätte dann bestimmt auch Elon Musk seine Freude.

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