Quelle: https://www.yoga-stilvoll.de/blog/yoga-atmung/
Bei der Yoga-Atmung geht es darum, wieder zu einemnatürlichen Atemfluss zurückzufinden. Dabei handelt es sich um eine tiefe Bauchatmung, die auch „Zwerchfellatmung“ genannt wird.
Diese Atmung hat zwei wichtige Funktionen: sie soll mehr Sauerstoff ins Blut bringen und sie führt zur Kontrolle des Prana, also der Lebensenergie, was wiederum zur Kontrolle des eigenen Geistes führt.
Ein Atemzug wird dabei in drei Phasen geteilt: Einatmen, Anhalten und Ausatmen. Eine große Bedeutung kommt dabei der Ausatmung zu, die immer länger sein soll als die Einatmung.
Es wird beim Yoga nur durch die Nase geatmet. Das dient dazu, den Körper vor Überanstrengung zu schützen und die Yoga-Praxis zu erleichtern. Außerdem wird auf diese Weise die Luft beim Einatmen gefiltert und gereinigt und beim Ausatmen werden die Nasenschleimhäute selbst gereinigt.
Viele Menschen haben vergessen, wie man richtig atmet. Sie atmen im Alltag flach und unregelmäßig und nur in die Brust. Eine reine Brustatmung jedoch ist ein Anzeichen für Blockaden und Spannungen und ist keine natürliche Atmung!
Außerdem wird bei der flachen Brustatmung nur ein geringer Teil der Lungenkapazität genutzt und der Körper bekommt weniger Sauerstoff als nötig. Dadurch bist du schneller müde, bei der Arbeit weniger konzentriert und es kann zu Gefühlen wie Antriebslosigkeit kommen.
Wer hingegen tief in den Bauch atmet, bekommt wieder leichter Luft und bringt wieder mehr Sauerstoff in sein Blut und damit auch in sein Gehirn. Wer die Yoga-Atmung in seinen Alltag integriert, kann sich wieder besser konzentrieren und verspürt mehr Energie und Vitalität.
Hinzu kommt, dass die Bauchatmung mit einem aktiven Zwerchfell eine Massage für die Bauchorgane, deren Funktion dadurch angeregt wird.
Interessant zu wissen ist, dass unsere Atmung mit unserem Gemütszustand verbunden ist. Das heißt, du kannst mit deiner Atmung Einfluss auf deine Gefühle nehmen. Besonders wenn du nervös, aufgeregt oder wütend bist, kannst du feststellen, dass deine Atmung flacher und schneller wird.
In solchen Situationen kannst du die erlernten Pranayama-Übungen einsetzen, um deinen Atem wieder zu vertiefen, damit du dich auch emotional wieder beruhigst. Schon ein paar Minuten Pranayama täglich können dir dabei helfen, von der stressbedingten unachtsamen Brustatmung wieder zur gleichmäßigen Bauchatmung zu finden und diese auch in deinen Alltag zu integrieren!
- Atme bei allen Yogaübungen immer durch die Nase ein und aus.
- Wenn du das Gefühl hast, dass dein Atem zu schnell wird oder dass du keine Luft mehr bekommst, ist das ein Zeichen von Überanstrengung. Leg in diesem Fall eine kurze Pause ein und geh selbstständig in die Stellung des Kindes, bis der Atem wieder ruhig fließt.
- Achte darauf, lang und gleichmäßig zu atmen. Besonders als AnfängerIn solltest du die Phase des Luftanhaltens erstmal weglassen.
- Atme immer länger aus als ein.
- Je ruhiger und gleichmäßiger dein Atem fließt, desto harmonischer und meditativer wird deine Asana-Praxis.
- Mach dir selbst keinen Druck. Es dauert etwas, bis du wieder zur natürlichen Atmung findest und bis du die Bewegungen und deine Atmung harmonisch miteinander verbinden kannst.
- Vorsicht ist geboten, wenn du schwanger bist, Raucher bist oder an Blutdruckbeschwerden oder Herzproblemen leidest. Sprich hier mit einem Arzt/einer Ärztin ab, was möglich ist und verzichte auf die Atempausen.
Während der Asanas atmest du immer dann ein, wenn du Länge im Körper schaffst oder wenn sich der Brustkorb weitet (beispielsweise bei Rückbeugen). So kannst du besonders tief einatmen und deinen Körper mit noch mehr Energie versorgen.
Atme immer dann aus, wenn du tiefer in eine Asana eintauchen willst. Bei Drehungen und Vorbeugen beispielsweise unterstützt dich eine lange Ausatmung dabei, zur Ruhe zu kommen, dich zu erden und die Dehnung zu intensivieren.
4. Purna
Wirkung
Die vollständige Yoga-Atmung entspannt die gesamte Atemmuskulatur und beruhigt den Herzschlag. Der Blutdruck wird gesenkt und die Konzentration verbessert sich.
Anleitung
Setz dich aufrecht auf einen Stuhl oder ein Meditationskissen oder leg dich bequem auf den Rücken.
Leg deine Hände nun auf deine Bauchdecke, atme tief in den Bauch und beobachte deinen Atem an dieser Stelle für 5-10 Atemzüge. Was passiert in deinem Körper? Nimm wahr, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt.
Leg die Hände nun rechts und links auf die Rippen deines Brustkorbs. Die Daumen zeigen dabei zueinander. Verweile auch hier für 5-10 Atemzüge und nimm wahr, wie sich der Brustkorb hebt und senkt.
Zum Schluss legst du deine Hände für 5-10 Atemzüge unterhalb der Schlüsselbeine auf die oberen Rippen. Spür auch hier, wie sich der obere Brustkorb beim Atmen anhebt.
Auf diese Weise verbindest du die drei Atemräume miteinander und sie werden bewusst wahrgenommen und eingesetzt.